Sanierung Tümpelkaskade mit Weiher

Orte: Villigen

Zeitraum: Herbst 2021

Auftraggeber/Finanzierung: Holcim

Hintergrund: Die vor vielen Jahren angelgte Tümpelkaskade war komplett verschlammt und der Weiher am Ende dieser Kaskade nicht mehr dicht und ebenfalls stark verschlammt. In diesem Zustand konnten diese Gewässer ihre Aufgabe als Lebensraum und Laichplatz nicht mehr erfüllen und mussten saniert werden.

Umsetzung: Die Tümpel wurden frisch ausgehoben und entschlammt. Der alte Weiher wurde ebenfalls entschlammt und etwas vergrössert. Eine neue Folie sorgt dafür, dass sich der Weiher wieder ganz füllen kann und als Laichgewässer dient. Als Deckmaterial wurde standorteigenes Gestein verwendet. Das Wasser der Tümelkaskade gelangt via Überlauf in den Weiher. (Auf den Fotos sind die Weiher und Tümpel noch nicht gefüllt. Dies überlassen wir jeweils dem Regen...)

Trittsteine für Geburtshelferkröten

Orte: Densbüren, Thalheim, Wölflinswil, Zeihen

Zeitraum: 2017 - 2019

Auftraggeber/Finanzierung: Jurapark Aargau / div. Stiftungen

Hintergrund: Der für die Geburtshelferkröte so wichtige Landlebensraum wird immer knapper, die Art ist deshalb gemäss roter Liste der gefähredeten Arten als stark gefährdet eingestuft. Im Auftrag des Jurapark Aargau suchte der Verein Naturwerk mögliche Standorte zur Neuanlage von Weihern und Tümpeln, aber auch bestehende Gebiete, die einer Aufwertung bedurften. In der Vierjahresperiode 2016 bis 2019 konnte ein gutes Dutzend neue Trittsteine über dieses Projekt finanziert und realisiert werden.

Umsetzung: Neubau / Aufwertung diverser Stehgewässer in verschiedenen Ausführungen, immer in sinnvoller Vernetzungsditanz zu bestehenden Populationen und geeignetem Landlebensraum.

Weihervernetzung Zurlindeninsel

Ort: Aarau Zurlindeninsel

Zeitraum: Dezember 2016

Auftraggeber/Finanzierung: Kanton Aargau, Jura Cement, Axpo

Hintergrund: Als geschützte Naturlandschaft ist die Zurlindeninsel ein idealer Rückzugsraum für die Tier- und Pflanzenwelt. Die bestehenden Weiher am Anfang und am Ende des Naturschutzgebiets bieten einen reichen Lebensraum für Amphibien mit entsprechend etablierten Populationen. Zur weiteren Förderung sollen diese  Gewässer miteinander vernetzt werden.

Umsetzung:

Bau von 7 kleinen Folien- und Wannenweihern als Vernetzung der beiden bestehenden Lebensräum

1001 Weiher

Ort: Aargau

Zeitraum: ab 2015

Auftraggeber: karch, diverse Landbesitzer

Ausgangslage: Aufgrund der Entwässerung der Landschaft in den letzten 150 Jahren sind die Amphibienbestände in der Schweiz massiv zurückgegangen. Besonders betroffen sind jene Arten, die auf Gewässer angewiesen sind, die austrocknen. Dieser Gewässertyp ist fast vollständig verschwunden. Dabei bieten solche temporären Weiher die besten Bedingungen für die Fortpflanzung von Amphibien. Infos: nationale Initiative "1001 Weiher"

Umsetzung:

Das Naturwerk projektiert und baut in Zusammenarbeit mit karch und den jeweiligen Landbesitzern temporäre Weiher und Feuchtstellen.

  • Remetschwil April 2015
  • Densbüren November 2015
  • Gränichen Dezember 2015

Weiherbau Würenlingen Rolloch

Ort: Würenlingen Rolloch

Zeitraum: März 2015

Auftraggeber: Gemeinde Würenlingen

Hintergrund: Das Rolloch ist eine alte Abfalldeponie die vor ca. 30 Jahren mit Humus überdeckt wurde. Vor 20 Jahren wurde die Deponie vom Zivilschutz, unter Leitung des Naturschutzvereins Würenlingen durch den Bau von Steinhaufen und Weihern ökologisch aufgewertet.Diese sind mitlerweilen in die Jahre gekommen und müssen erneuert werden.

Umsetzung: Die bestehenden Strukturen wurden erneuert. Zusätzlich wurden Weiher Steinlinsen und Kiesflächen neu geschaffen.

Weiherpflege Rietheim

Ort: Rietheim
Zeitraum: September 2014
Auftraggeber: Kanton AG

Hintergrund: Der Weiher in Rietheim bietet einen optimalen Lebensraum für Pionierarten wie der Gelbbauchunke oder der Kreuzkröte. Jeweils im Herbst wird dem Weiher wie in einer Badewanne der Stöpsel gezogen, worauf das gesamte Wasser abfliesst. Durch das Austrocknen werden Fressfeinde eliminiert. Diese Gewässer, die sich im Frühjahr wieder mit Regenwasser füllen, erwärmen sich rasch und ermöglichen dadurch eine gute Entwicklung der Larven von Pionierarten.

 

Umsetzung: Unter der Anleitung von Albert von Felten haben Zivildienstleistende den Weiher in kleine Tümpel unterteilt. Mit Kies aus dem nahegelegenen Kieswerk wurden mehrere Walle so erstellt, dass den Amphibien nun diverse kleine Lebensräume zur Verfügung stehen. Somit steht einer gesunden Entwicklung einheimischer Arten im nächsten Frühjahr nichts mehr im Wege.

Weiherbau, Aarau Kugelfang

Ort: Aarau AG (Kugelfang)
Zeitraum: April 2013
Auftraggeber:Umweltfachstelle Aarau, Ortsbürgergemeinde Aarau
Finanzierung: Gemeinde Aarau AG

Hintergrund:
Amphibien wie die Gelbbauchunke, sind typische Bewohner von  Kleinstgewässern. Leider sind diese in der Schweiz fast alle verschwunden, deshalb ist die Gelbbauchunke stark vom Aussterben bedroht. Sie bevorzugt vor allem flache sich schnell erwärmende Kleingewässer.

Umsetzung:
Um dem Aussterben von Arten wie der Gelbbauchunke entgegen zu wirken, wurden zu den angrenzenden Amphibienlebensräumen, besonnte Gewässerflächen geschaffen.

Weiherbau in Unterlunkhofen

Ort:Unterlunkhofen
Zeitraum: Juli 2013
Auftraggeber:WWF Aargau
Finanzierung: WWF Aargau
 

 

Hintergrund:
Viele der heute vom Austerben bedrohten Amphibien leben in Kleinstgewässern. Die meisten dieser Gewässer sind jedoch durch die Einwirkung des Menschen verschwunden.

 

Umsetzung:

Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, wurden in Unterlunkhofen zwei Weiher gebau

Weiherbau Brugg

Im ehemaligen Steinbruch Riniken (Chilhalde) konnte durch das Naturwerk eine Weiheranlage realisiert werden.

Weiherbau in Untersiggenthal

Ort: Untersiggenthal

Hintergrund: Ein Weiher ist ein künstlich angelegtes stehendes Gewässer von so geringer Tiefe, dass sich in der Regel keine stabile Temperaturschichtung ausbildet. Der Weiher kann verschiedenen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bieten. Die selbständige Weiterentwicklung der Natur ist das Ziel eines künstlich gebauten Weihers. Beim Weiherbau muss darauf geachtet werden, dass die richtigen Materialen verwendet und naturgemässe Verhältnisse angestrebt werden um eine mögliche Umweltverschmutzung auszuschliessen. Das künstliche Einbringen der Pflanzen dient als Starthilfe und soll den wilden Pflanzenbewuchs in Gang setzen. Der angebaute Pflanzenbestand dient als Grundlage, damit sich der Weiher selbständig von einem künstlichen zu einem natürlichen entwickeln kann.

Projekt: Der Weiherbau in Untersiggenthal wurde vom Naturwerk auf einer Fläche von 25 x 15 x 1.5 m ausgeführt. Die bestimmte Fläche wurde abhumusiert und die Umrisse des Weihers auf dem Boden eingezeichnet. Für die Stabilisation des Weihers platzierten wir im Graben zusätzlich Steinkörbe. Danach wurde die Weiherfläche auf die geplante Tiefe ausgehoben. Damit die Folie die den Untergrund bildet besser geschützt ist, wurde der Grund des Weihers mit einer Sandschicht versehen. Nachdem verlegen vom Fliess (Trennschicht zwischen Sand und Folie, meist wird ein Geotextil verwendet), konnten wir die Weiherfolie richtig platzieren. In unserem Fall bestand die Folie aus Kautschuk. Dies birgt den Vorteil, dass sie gummiger ist und damit länger beweglich bleibt. Über der Folie wurden Gummimatten gelegt, als Schutz vor allem was auf der Folie zu liegen kommt. Der ganze Weiher wird mit gewaschenem Kies belegt. Wichtig ist, dass das Kies gewaschen wird und nicht mit beliebigen nährstoffhaltigen Feinanteilen belastet ist. Diese würden den Weiher von Anfang an überdüngen und den Aufbau natürlicher Verhältnisse stören oder gar verunmöglichen. Danach wurden die Wasserzirkulation und die Wasserzufuhr installiert. Der Weiher wird mit dem Wasser aus der nahe gelegenen Quelle gespiesen. Am Schluss erfolgte die Bepflanzung rund um den Weiher.

Links

-›   http://de.wikipedia.org/wiki/Stillgew%C3%A4sser

Spundwände im Chrutzelried

Ort: Chrutzelried

Hintergrund

Eine Spundwand ist ein Verbau, der häufig zur Sicherung von Baugruben oder Geländesprüngen verwendet wird. Sie besteht normalerweise aus Stahl und selten, wie in unserem Fall, aus Holz. Die Spundwand besteht aus einzelnen Profilen, die mit Baumaschinen in den Boden geschlagen werden. Die Profile werden durch das Ineinandergreifen von Nut und Kamm kraftschlüssig und wasserdicht miteinander verbunden. Eine Spundwand wird zudem durch entsprechend tiefe Einbindung im Untergrund gehalten. Zusätzlich kann sie noch mit Gurten oder durch Streben verstärkt gestützt werden. 

Projekt

Im Chrutzelried wurden zwei Doppelspundwände und eine Einzelspundwand mit Hilfe eines Baggers in den Hauptgraben gerammt und das Wasser dazwischen abgepumpt. Dieser Raum wurde danach mit torfiger Erde aus dem Seitengraben aufgefüllt.

Die fixen und nicht verstellbaren Spundwände und das Aufschütten des Grabenteilstückes sollen ermöglichen, dass sich das Torfmoos zukünftig auf beiden Seiten des Grabens entwickeln kann.

Morregeneration im Chrutzelried

Ort: Chrutzelried, zwischen Militärflugplatz Dübendorf und Bahnhof Schwerzenbach
Kooperation: Roland Haab (Projektverfassung und Baubegleitung)
Auftraggeber: Pro Natura

Hintergrund:
Das Chrutzelried, zwischen dem Militärflugplatz Dübendorf und dem Bahnhof Schwerzenbach gelegen, ist ein naturschützerisches Kleinod. Es besitzt aufgrund seiner besonderen Pflanzen- und Tierwelt nationale Bedeutung als Flachmoor und ist ein kleiner Rest der einst ausgedehnten Moorgebiete im Glatttal.

Projekt:
Das Naturwerk führte verschiedene im Nutzungskonzept enthaltene Massnahmenvorschläge  am Moor durch. (Die Projektverfassung und Baubegleitung machte Roland Haab. Die Projektvergabe kam von der Pro Natura.)

Heute wird das Moor von allen Seiten bedrängt und befindet sich in einer isolierten Lage. Hangzuflüsse und Drainagen führen dem Ried nährstoff- und mineralstoffreiches Wasser aus der Umgebung zu. Seltene Moorpflanzen, die sich auf nährstoffarme Verhältnisse spezialisiert haben sind dadurch gefährdet. Durch die Insellage des Gebietes und seine Kleinräumigkeit ist auch der Wasserhaushalt gestört. Deshalb wurde an der nördlichen Grenze ein neuer Graben erstellt, der die Aufgabe hat nährstoffreiches und mineralhaltiges Wasser aufzufangen und in den im südlichen Teil des Rieds stehenden Weiher zu leiten. Gleichzeitig dient der Graben auch als Überlaufschutz für die im östlichen Teil gelegenen Teiche. Durch den Einbau regulierbarer Wehre im bestehenden Hauptgraben soll das sommerliche Abfallen des Moorwasserspiegels ebenso wie die oft tagelangen Überstausituationen in den zentralen Riedpartien stark reduziert werden. Das Wehr bestehend aus Chromstahl - Platten wurde montiert und rundum mit Lehm verdichtet, so dass das Wasser des Hauptgrabens das Überlaufwehr nicht um- oder unterfliessen kann. Zudem wurden zwei Doppelspundwände und eine Einzelspundwand in den Graben vorgetrieben.

Das Wasser zwischen diesen fixen Spundwänden wurde abgepumpt und mit torfiger Erde des Seitengrabens aufgefüllt. So wurde die Bildung des ökologisch wertvollen Torfmooses jenseits des Hauptgrabens ermöglicht.

Zur gleichen Zeit wurden diverse Holzarbeiten durchgeführt, dass bei diesen Arbeiten anfallende Material wurde in ein Kompostierwerk abgeführt. Kahle Stellen wurden durch Schnittgut aus dem Moor direkt begrünt. Bei der Direktbegrünung wird Schnittgut direkt auf die zu begrünende Fläche gelegt. Die Samen fallen vom trockenen Gras auf die Erde und finden hier günstige Umstände für eine Erfolgreiche Keimung. Diese Methode eignet sich gut um eine Wiese frisch anzusäen und artenreiche Magerwiesen anzulegen.
Zum Schluss wurde der bestehende öffentliche Weg aufgekiest um so ein Überlaufen des mineralhaltigen Wassers des Weihers zu verhindern.

Links

-›    http://www.bafu.admin.ch/schutzgebiete-inventare/07845/index.html?lang=de
-›    de.wikipedia.org/wiki/Moor

Langnau Erlitzenbecken

Ort: Sihl in der Nähe Langnau am Albis

Hintergrund

Sowohl die Elritze (Fisch) als auch der Eisvogel sind auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten aufgeführt. Ihr Lebensraum ist durch die Verbauung der Gewässer in der Schweiz stark eingeschränkt. So benötigt der Eisvogel Steilwände aus Lehm oder festem Sand um darin seine Bruthöhle zu graben. Solche Steilwände sind durch die Kanalisierung und Befestigung der Fliessgewässer selten geworden. 

Elritzen benötigen sauberes und sauerstoffreiches Wasser zum Leben und flache Stellen mit kiesigem Grund zum Laichen. Auch wenn die Wasserqualität in der Schweiz wieder besser geworden ist, wird eine Wiederansiedelung der Elritze häufig durch für sie unüberwindbare Querverbauungen verhindert. 

Projekt

Der alte Spinnereikanal liegt direkt neben der Sihl in der Nähe von Langnau am Albis. Der Kanal soll durch einen Damm ergänzt werden und so in ein Aufzuchtbecken für Elritzen umgewandelt werden. Gleichzeitig wird eine Seite des entstehenden Teiches in eine Steilwand umgewandelt in welcher die Eisvögel ihre Bruthöhlen graben können. Die Vögel können so geschützt ihren Nachwuchs aufziehen und profitieren vom grossen Nahrungsangebot im Becken. Die Elritzen werden, nachdem sie genügend gross sind, in den Bächen der Umgebung ausgesetzt.
Die Zivis vom Naturwerk haben zuerst einen Graben ausgehoben um den Wasserstand im Kanal zu senken. Dann wurde das grobe Astmaterial, welches sich über die Jahre angesammelt hat, entfernt. Die oberen Schichten des Schlammes, die stark mit faulendem Laub durchsetzt waren, wurden mit Schaufeln abgetragen. Das Arbeiten mit schweren Maschinen war aufgrund des sehr weichen und schlammigen Bodens im Kanal nicht möglich. Das überflüssige Material wurde dann vom Rand her ausgebaggert. Danach wurde am unteren Ende ein Damm aus Natursteinen erstellt, der das Becken bei Hochwasser vor der Sihl schützt und das Abwandern der Elritzen verhindert. Im Kanal selbst wurden noch Kiesbänke aufgeschüttet, damit die Elritzen laichen können und in die Steilwand wurden Löcher gebohrt um den Eisvögeln den Höhlenbau zu vereinfachen.

Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich die Interessen des Naturschutzes und der Fischerei nicht immer widersprechen müssen sondern sich auch ergänzen können.

Das Naturwerk ist in diesem Fall der ideale Partner, da nicht nur das Fachwissen zum Bau der Anlage vorhanden ist, sondern auch weil die Zivis viele Arbeiten manuell erledigen können, wo schweres Gerät nicht einsetzbar ist.